Die Delphi-Methode im Projektmanagement
Gute Entscheidungen treffen und den Konsens unter den Projektbeteiligten herstellen. Für das Projektmanagement sind diese beiden Aspekte unabdingbar. Eine bewährte Vorgehensweise, um dieses Ziel zu erreichen ist die Delphi-Methode. Mit ihr lassen sich verschiedene Expertenmeinungen zusammenführen, um zu einer fundierten Entscheidungsfindung zu gelangen.

Was ist die Delphi-Methode?
Die Delphi-Methode ist ein strukturiertes Kommunikationsverfahren, das darauf abzielt, eine Gruppe von Experten zu einer gemeinsamen Meinung zu bringen. Ausgangspunkt ist eine klare Fragestellung, zu der Projektmanager sich die Meinung unterschiedlicher Experten einholen. Die Delphi-Methode kann in verschiedenen Projektphasen eingesetzt werden, um komplexe Fragestellungen zu bearbeiten und den Projekterfolg zu fördern. Die Ausgangsfrage kann komplexe Probleme betreffen, Zukunftsprognosen oder strategische Entscheidungen. Die Delphi-Methode ermöglicht es, komplexe Fragestellungen zu bearbeiten und die Konsensfindung in heterogenen Gruppen zu fördern. Projektmanager holen sich den Rat von Experten, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.
In mehreren Runden (iteratives Vorgehen) werden die Meinungen der Teilnehmenden anonymisiert ausgetauscht und zusammengefasst. Die Experten haben so die Möglichkeit, ihre Sichtweisen zu diskutieren, zu überdenken und anzupassen.
Der Ablauf der Delphi-Methode in 5 Schritten
- Definition einer klaren Fragestellung
- Expertenauswahl
- Anonyme Befragung
Jeder der Experten erhält einen Fragebogen, auf dem er seine Meinung zu verschiedenen Aspekten der Fragestellung äußern kann. Die Antworten werden anonym abgegeben. - Ergebniszusammenfassung
Die anonymisierten Antworten werden zusammengefasst und allen zur Verfügung gestellt. Jeder Experte kann die anderen Beiträge sehen und den eigenen Standpunkt gegebenenfalls neu ausrichten. - Iterative Runden
In mehreren Runden werden die Experten erneut gebeten, ihre Meinungen zu überarbeiten, zu reflektieren und ihre Einschätzungen anzupassen. Die Ergebnisse jeder Runde werden zusammengefasst und allen zu Verfügung gestellt.
Die Vorteile der Delphi-Methode im Überblick
- Nutzen von Expertenbeiträgen:
Durch das Zusammenführen der verschiedenen Meinungen von Fachexperten, werden gut fundierte Entscheidungen getroffen, die auf einer breiten Menge an Fachwissen und Erfahrung basieren. - Anonymität:
Die anonyme Befragung schafft eine offene und unvoreingenommene Umgebung. Dadurch werden Hierarchien und Gruppendynamiken minimiert, was zu einer objektiveren Diskussion führt. - Konsensbildung:
Durch die iterative Natur der Methode haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Meinungen zu überdenken und anzupassen. Dies fördert die Konsensbildung, verschiedene Meinungen nähern sich schrittweise an. - Reduktion von Voreingenommenheit:
Die Delphi-Methode reduziert den Einfluss individueller Voreingenommenheit und ermöglicht die Berücksichtigung unterschiedlicher Perspektiven. Hierdurch wird eine fundierte und ausgewogene Entscheidungsfindung gefördert.
Entscheidungsfindung mittels der Delphi-Methode als effizientes Instrument im Projektmanagement
Die Delphi-Methode ist ein leistungsstarkes Werkzeug im Projektmanagement. Mit Hilfe dieser Methode lassen sich fundierte Entscheidungen treffen, die auf Konsens unter den Experten beruhen. Die Zusammenführung von Expertenmeinungen sowie die iterative Bearbeitung der Fragestellung erweitern die Perspektive. Die Qualität der Entscheidungen nimmt zu.

Warum Soft Skills im Projektmanagement essenziell sind – und wie die IPMA®-Zertifizierung dabei hilft, im Berufsalltag zu bestehen
Artikel lesen
Der Domino Effect: Eine kreative Teamübung für erfolgreiches Projektmanagement
Artikel lesen