Die Delphi-Methode im Projektmanagement
Gute Entscheidungen treffen und den Konsens unter den Projektbeteiligten herstellen. Für das Projektmanagement sind diese beiden Aspekte unabdingbar. Eine bewährte Vorgehensweise, um dieses Ziel zu erreichen ist die Delphi-Methode. Mit ihr lassen sich verschiedene Expertenmeinungen zusammenführen, um zu einer fundierten Entscheidungsfindung zu gelangen.
Was ist die Delphi-Methode?
Die Delphi-Methode ist ein strukturiertes Kommunikationsverfahren, das darauf abzielt, eine Gruppe von Experten zu einer gemeinsamen Meinung zu bringen. Dabei werden die Meinungen der Teilnehmenden in mehreren Runden anonymisiert ausgetauscht und zusammengefasst. Die Experten haben so die Möglichkeit, ihre Sichtweisen zu diskutieren, zu überdenken und anzupassen. Die Delphi-Methode ermöglicht es, komplexe Fragestellungen zu bearbeiten und die Konsensfindung in heterogenen Gruppen zu fördern.
Der Ablauf der Delphi-Methode
- Fragestellung:Der erste Schritt ist die Definition einer klaren Fragestellung, zu welcher im weiteren Verlauf Expertenmeinungen eingeholt werden. Dabei kann sich um komplexe Probleme, Zukunftsprognosen oder strategische Entscheidungen handeln.
- Expertenauswahl:
Eine Gruppe Experten, die das erforderliche Fachwissen, sowie relevante Erfahrungen besitzen, werden herbeigezogen, um zur Fragestellung beizutragen. - Anonyme Befragung:
Jeder der Experten erhält einen Fragebogen, auf dem er seine Meinung zu verschiedenen Aspekten der Fragestellung äußern kann. Um einen hohen und wertvollen Informationsgehalt zu gewährleisten, werden die Antworten anonym abgegeben. - Ergebniszusammenfassung:
Die anonymisierten Antworten werden zusammengefasst und den Teilnehmenden zur Verfügung gestellt. So können sie die Beiträge der anderen Experten sehen und ihre eigenen Standpunkte neu ausrichten. - Iterative Runden:
In mehreren Runden werden die Experten erneut gebeten, ihre Meinungen zu überarbeiten, zu reflektieren und ihre Einschätzungen anzupassen. Die Ergebnisse jeder Runde werden zusammengefasst und den Teilnehmenden zu Verfügung gestellt.
Die Vorteile der Delphi-Methode im Überblick
- Nutzen von Expertenbeiträgen:
Durch das Zusammenführen der verschiedenen Meinungen von Fachexperten, werden gut fundierte Entscheidungen getroffen, die auf einer breiten Menge an Fachwissen und Erfahrung basieren. - Anonymität:
Durch die anonyme Befragung wird eine offene und unvoreingenommene Umgebung geschaffen, der den Teilnehmenden die Möglichkeit gibt, ihre Meinungen frei zu äußern. Dadurch werden Hierarchien und Gruppendynamiken minimiert, was zu einer objektiveren Diskussion führt. - Konsensbildung:
Durch die iterative Natur der Methode haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Meinungen zu überdenken und anzupassen. Dies fördert die Konsensbildung, da verschiedene Meinungen schrittweise aneinander angenähert werden. - Reduktion von Voreingenommenheit:
Die Delphi-Methode reduziert den Einfluss individueller Voreingenommenheit und ermöglicht die Berücksichtigung unterschiedlicher Perspektiven. Hierdurch wird eine fundierte und ausgewogene Entscheidungsfindung gefördert.
Fazit: Die Delphi-Methode als effizientes Instrument im Projektmanagement
Die Delphi-Methode ist ein leistungsstarkes Werkzeug im Projektmanagement. Mit Hilfe dieser Methode lassen sich fundierte Entscheidungen treffen, die auf Konsens unter den Experten beruhen. Die Zusammenführung von Expertenmeinungen sowie die iterative Bearbeitung der Fragestellung erweitern die Perspektive. Die Qualität der Entscheidungen nimmt zu. Die Delphi-Methode kann in verschiedenen Projektphasen eingesetzt werden, um komplexe Fragestellungen zu bearbeiten und den Projekterfolg zu fördern.